Samstag, 14. Mai 2011

Mittwoch, 11. Mai 2011

22. APRIL 2011, AVENUE DAUMESNIL, 12. ARRONDISSEMENT, PARIS

WER: M, Ende dreißig
WAS: Alexander Roob, Alchimie & Mystique. Le cabinet hermétique. (Alchemie und Mystik)
WO: Avenue Daumesnil, 12. Arrondissement, Paris

VON WANN: D. 26. Mai 2009; FR, 25. April 2005
VON WEM: D. Taschen; FR, Taschen

WAS SAGT DER VERLAG:
Taschen D
Eine fantastische Reise durch die Geschichte der esoterischen Überlieferung.
Das Hermetische Museum nimmt seine Leser auf eine Reise ins Reich der Magie mit, deren Route von mittelalterlichen Kosmogrammen und Bildern der christlichen Mystik über die faszinierende Welt der Alchemie bis hin zur Kunst der Romantik führt. Der Band untersucht die engen Verbindungen zwischen den verschlüsselten Hieroglyphen der Kabbalisten, Rosenkreuzer und Freimaurer und den frühen wissenschaftlichen Illustrationen auf den Gebieten der Medizin, Chemie, Optik und Farbtheorie.

Taschen FR
Avec Le Musée hermétique, l'auteur nous entraîne en un fascinant voyage dans un monde haut en couleurs : celui de l'alchimie et de la mystique, de la cabale et de la magie, de la Rose-Croix et de la franc-maçonnerie. Ce compendium illustré, avec ses notes explicatives, ses gloses et ses très nombreuses citations des textes hermétiques nous transporte de façon tout à fait inédite dans l'univers des sciences occultes qu'il nous présente comme les tableaux d'une exposition.
Ce texte fait référence à une édition épuisée ou non disponible de ce titre.

22. APRIL 2011, AVENUE DAUMESNIL, 12. ARRONDISSEMENT, PARIS

WER: F, Mitte vierzig
WAS: Jean d'Ormesson, Mon dernier rêve sera pour vous
WO: Avenue Daumesnil, 12. Arrondissement, Paris

VON WANN: FR, Oktober 1983
VON WEM: FR, Livre de Poche



WAS SAGT DER VERLAG:
La gloire plaît aux femmes et les fascine comme le pouvoir. Chateaubriand - sans doute le plus grand écrivain français - lia plus que personne sa vie sentimentale à sa vie politique et littéraire. L'indifférence et la passion qui flottaient autour de lui faisaient se lever sur ses pas des bataillons de jeunes femmes, armées et casquées pour les combats de l'amour. A chacune il fut tenté de murmurer Mon dernier rêve sera pour vous. A une seule, avant sa mort, il dira ces quelques mots qui unissent aux yeux de l'histoire deux destins d'exception.
La première biographie de jean d'Ormesson : le portrait d'un séducteur par un écrivain - et peut-être aussi l'inverse.

22. APRIL 2011, AVENUE DAUMESNIL, 12. ARRONDISSEMENT, PARIS

WER: F, Mitte fünfzig
WAS: Anthony Burgess, Dernières nouvelles du monde (The End of the World News. An Entertainment)
WO: Avenue Daumesnil, 12. Arrondissement, Paris

VON WANN: UK, 1982; FR, 1989
WAS SAGT DER VERLAG:
Hutchinson & Co
xxx

Le livre de poche
xxx

20. APRIL 2011, BERLIN - PARIS, 10.000 METER ÜBER NN

WER: M, Anfang dreißig
WAS: Mario Vargas Llosa, Pantaleón y las visitadoras
WO: Berlin-Paris, 10.000 Meter über NN

VON WANN: PE, 1973
VON WEM: PE, Alfaguara



WAS SAGT DER VERLAG:

Pantaleón Pantoja, un capitán del Ejército recientemente ascendido, recibe la misión de establecer un servicio de prostitución pata las Fuerzas Armadas del Perú en el más absoluto secreto militar. Estricto cumplidor del deber que le ha sido asignado, Pantaleón se traslada a Iquitos, en plena selva, para llevar a cabo su cometido, pero se entrega a esta misión con tal obcecación que termina por poner en peligro el engranaje que él mismo ha puesto en movimiento. Así arranca la novela de Mario Vargas Llosa Pantaleón y las visitadoras, publicada en 1973 y llevada posteriormente al cine.
Mario Vargas Llosa utiliza esta anécdota para subrayar la hipocresía de las instituciones que se llaman ejemplares y del oficio más viejo del mundo. El eterno debate entre verdad y mentira, entre necesidad y virtud, y las perniciosas consecuencias que depara a veces la observancia rigurosa del deber son valores fundamentales de esta extraordinaria novela.
Concebida y ensamblada con pericia de maestro, Pantaleón y las visitadoras supone un giro en la obra narrativa de Mario Vargas Llosa. El realismo social presente en sus primeras obras da paso a una precisa dosificación del sentido del humor, la sátira y la ironía que enriquecen sin mesura el desarrollo de su peculiar universo literario.

20. APRIL 2011, BERLIN - PARIS, 10.000 METER ÜBER NN

WER: M, Anfang vierzig
WAS: Jenny Erpenbeck, Heimsuchung
WO: Berlin-Paris, 10.000 Meter über NN

VON WANN: D, 2008; D, 4. Januar 2010
VON WEM: D, Eichborn Berlin; D, btb

WAS SAGT DER VERLAG:
Eichborn
Heimsuchung reicht tief in die deutsche Vergangenheit.
Eine literarische Spurensuche von stupender Wucht.

Ein Haus an einem märkischen See ist das Zentrum, fünfzehn Lebensläufe, Geschichten, Schicksale von den Zwanzigerjahren bis heute ranken sich darum. Das Haus und seine Bewohner erleben die Weimarer Republik, das Dritte Reich, den Krieg und dessen Ende, die DDR, die Wende und die Zeit der Nachwende. Jedem einzelnen Schicksal gibt Jenny Erpenbeck eine eigene literarische Form, jedes entfaltet auf ganz eigene Weise seine Dramatik, seine Tragik, sein Glück. Alle zusammen bilden eine Art kollektives literarisches Gedächtnis des letzten Jahrhunderts, geformt in einer Literatur, die nicht nur großartige Sätze und Bilder zu bieten hat, sondern die auch Wunden reißt, verstört, beglückt, verunsichert und versöhnt.
Worin das Geheimnis dieser Geschichten besteht, woraus sich ihr Glanz, ihre Wucht  und ihre eminente Dramatik entfalten, ist schwer zu sagen. Sicher aber ist eins: Mit diesem Buch ist Jenny Erpenbeck ihr Meisterstück gelungen.


btb
Ein Haus an einem märkischen See – und wie ein ganzes Jahrhundert in ihm wütet.

Ein Haus an einem märkischen See: Es ist der Schauplatz für fünfzehn Lebensläufe, Geschichten, Schicksale von den Zwanzigerjahren bis heute. Das Haus und seine Bewohner erleben die Weimarer Republik, das Dritte Reich, den Krieg und dessen Ende, die DDR, die Wende und die Zeit der Nachwende. Jedem einzelnen Schicksal gibt Jenny Erpenbeck eine eigene literarische Form, jedes entfaltet auf ganz eigene Weise seine Dramatik, seine Tragik, sein Glück. Alle zusammen bilden ein Panorama des letzten Jahrhunderts, das verstört, beglückt, verunsichert und versöhnt.

Dienstag, 10. Mai 2011

18. April 2011, YSTADER STRASSE, BERLIN

WER: M, Anfang vierzig
WAS: Hans Blumenberg, Ein mögliches Selbstverständnis
WO: Ystader Straße, Berlin

VON WANN: D, 1997
VON WEM: D, Reclam




















WAS SAGT DER VERLAG:
xxx

18. April 2011, SLURM, DANZIGER STRASSE, BERLIN

WER: M, Ende zwanzig
WAS: Werner Kroeber-Riel, Peter Weinberg, Andrea Gröppel-Klein, Konsumentenverhalten
WO: Slurm, Danziger Straße, Berlin

VON WANN: D, 9., überarbeitete, aktualisierte und ergänzte Auflage 2009
VON WEM: D, Vahlen Verlag




















WAS SAGT DER VERLAG:
Das Standardwerk zum Konsumentenverhalten
Das als internationales Standardwerk bekannte Buch beschäftigt sich mit der Erklärung und Beeinflussung des Konsumentenverhaltens. Es bietet einen Überblick über theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse der Konsumentenforschung. Die 9. Auflage ist in Hinblick auf die affektiven Prozesse und die Medienumwelt komplett überarbeitet und mit Blick auf den neuesten Stand der Konsumentenforschung ergänzt.

Konsumentenverhalten didaktisch hervorragend beschrieben

  • Grundlagen der Konsumentenforschung
  • Die Entwicklung der Konsumentenforschung
  • Einführung in die Verhaltenswissenschaften und aktuelle Trends
  • Wissenschaftstheoretische Überlegungen zur Konsumentenforschung
  • Psychische Determinanten des Konsumentenverhaltens
  • Das System der psychischen Variablen
  • Aktivierende Prozesse
  • Kognitive Prozesse
  • Das Entscheidungsverhalten der Konsumenten
  • Umweltdeterminanten des Konsumentenverhaltens
  • Das System der Umweltvariablen: Erfahrungsumwelt und Medienumwelt
  • Die Erfahrungsumwelt der Konsumenten
  • Die Medienumwelt der Konsumenten
  • Konsumentenverhalten und Verbraucherpolitik

Montag, 9. Mai 2011

15. APRIL 2011, BRUNNENSTRASSE, BERLIN

WER: F, Mitte zwanzig
WAS: Arundhati Roy, Der Gott der kleinen Dinge (The god of small things)
WO: Brunnenstraße, Berlin

VON WANN: IN, 4. April 1997; D, 5. August 1997; D, 1999 (TB)
VON WEM: IN, IndiaInk; D, Blessing, D, btb (TB)




















WAS SAGT DER VERLAG:
IndiaInk
xxx

btb
Ein himmelblauer Straßenkreuzer fährt an einem klaren Dezembermorgen des Jahres 1969 durch die Reisfelder des südindischen Kerala. Doch was als sonnendurchflutete Autofahrt beginnt, endet in einer Tragödie...
Voller Sprachmagie erzählt Arundhati Roy die atemberaubende und schillernde Geschichte einer Familie, die an verbotener Liebe zerbricht.

15. April 2011, SLURM, DANZIGER STRASSE, BERLIN

WER: F, Mitte zwanzig
WAS: Maria Curter, Das erfinderische Berlin
WO: Slurm, Danziger Straße, Berlin

VON WANN: D, 3. August 2009
VON WEM: D, Berlin Story




















WAS SAGT DER VERLAG:
Was haben Berliner Erfinder nicht alles beim Patentamt angemeldet! Wie sähe der Alltag aus ohne so nützliche Dinge wie Büstenhalter, Thermosflasche oder Hundeleine! Wie dümpelte die Menschheit ohne technische Neuerungen wie Röntgenröhre, Dieselmotor oder Fernseher vor sich hin! Und warum nur setzten sich Erfindungen wie Hutkamera, Fahrradheizung oder Feuerklosett nicht durch? Der unterhaltsame und faktenreiche Streifzug durch die Erfindergeschichte stellt rund 70 Erfindungen vor, große Leistungen und Kurioses.

Sonntag, 8. Mai 2011

15. APRIL 2011, WÖRTHER STRASSE ECKE RYKESTRASSE, BERLIN

WER: M, Ende sechzig
WAS: Graham Greene, Die Kraft und die Herrlichkeit (The power and the glory)
WO: Wörther Straße Ecke Rykestraße, Berlin

VON WANN: UK 1940; D, 1948; D 1953 (TB)
VON WEM: UK, William Heinemann; D, Zsolnay D, Rowohlt (TB)




















WAS SAGT DER VERLAG:
William Heinemann
During a vicious persecution of the clergy in Mexico, a worldly priest, the 'whisky priest', is on the run. With the police closing in, his routes of escape are being shut off, his chances getting fewer. But compassion and humanity force him along the road to his destiny, reluctant to abandon those who need him, and those he cares for.

Zsolnay
Greene beschreibt exemplarisch die Rückkehr zur Moral eines durch Alkohol und Politik bedrohten Priesters. Seine Integrität kostet ihn das Leben, verändert aber das Leben seiner Umfelder.
Inhalt: Im mexikanischen Bundesstaat Tabasco lebt zur Zeit der Revolution der anonym als »Whisky Priest« eingeführte Pfarrer. Die Religionsausübung ist vom Staat unter Strafe gestellt und viele Priester haben das Land bereits verlassen. Nur der alkoholabhängige »Whisky Priest« harrt noch aus. Er wird vom ebenfalls anonym bleibenden Polizeileutnant gejagt, der ihn und die Kirche wegen der Unterdrückung der Armen hasst. Auf der sich über sechs Wochen erstreckenden Flucht vor seinem Verfolger wird der »Whisky Priest« von zahlreichen Leuten gedeckt, so dass es dem Leutnant zunächst nicht gelingt, seiner habhaft zu werden. Während seiner Flucht löst der Priester sich Stück für Stück von seinen Lebenslügen und beginnt wieder priesterliche Verantwortung zu übernehmen. Er erreicht schließlich die Grenze des Nachbarstaats und findet sich in Sicherheit. Auf dem Weg in die Hauptstadt erreicht ihn die Nachricht, der Mörder Calver läge im Sterben und wolle die Beichte ablegen. Wohlwissend, dass dies eine Falle ist, kehrt der Pfarrer zurück und trifft den sterbenden Calver. Der Polizeileutnant verhaftet ihn kurz darauf und bringt ihn ins Gefängnis. Auf dem Weg dorthin diskutieren beide über ihre jeweilige Weltsicht, die religiös-transzendente und die diesseitig-sozialistische. Der Priester glaubt, sein Leben sei sinnlos gewesen; sein Vermächtnis zeigt sich erst nach seiner Hinrichtung: Die bis dahin statischen Nebenfiguren beginnen unter dem Eindruck der Wandlung des Priesters ihr Leben zu überdenken und nun auch zu ändern.
Aufbau: Der Roman ist ähnlich einem Triptychon aufgebaut; Anfang und Schluss – mit mehreren Erzählperspektiven und parallelen Handlungssträngen – umrahmen das eigentliche Geschehen um den »Whisky Priest«. Zu Beginn wird aus der Sicht der verantwortungslosen und trägen Nebenfiguren erzählt. Im Mittelteil konzentriert Greene sich allein auf die Schilderung der Flucht des Priesters. Im zentralen Kapitel dieses Abschnitts, das im Gefängnis spielt, erweitert sich die Isolierung der zum Schicksal des Priesters indifferenten Nebenpersonen zu einem universellen Panorama des gottfernen, sinnlosen Lebens.
Die Spannung des Buchs entsteht durch den Kontrast zwischen den in ihrer Stagnation gefangenen Nebenpersonen und dem sich entwickelnden Priester, dessen Flucht sich an die Kreuzwegstationen Jesu anlehnt. Der in Kauf genommene Tod ist nur letzte Konsequenz dieses Sinnfindungsprozesses, der den Charakter einer Lebensbeichte annimmt.
Wirkung: Das Buch verkaufte sich in den Kriegsjahren nur schleppend, wurde aber in den folgenden Jahren von Kritik und Publikum begeistert aufgenommen und zweimal verfilmt (1947, 1967). Greene schrieb außerdem eine Bühnenfassung des Buchs.

Rowohlt
xxx

Mittwoch, 4. Mai 2011

12. APRIL 2011, S 6, BERLIN

WER: F, Anfang dreißig
WAS: Deutscher Ethikrat, Nutzen und Kosten im Gesundheitswesen - Zur normativen Funktion ihrer Bewertung. Stellungnahmen.
WO: S 6, Berlin

VON WANN: D, 2011
VON WEM: D, Deutscher Ethikrat



WAS SAGT DER VERLAG:

1 Einleitung: Anlass, Inhalt und Grenzen der Stellungnahme
In zahlreichen Staaten finden derzeit Debatten über die Gren- zen der Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens statt. In Deutschland steckt die Diskussion vergleichsweise „in den Kinderschuhen“ und wird noch nicht mit der hinreichenden Intensität und Konsequenz geführt. Sie wird jedoch in dem Maße unumgänglicher, wie bereits knappheitsbedingte Unterversorgung stattfindet. In Deutschland, das weltweit über eines der leistungsfähigsten Gesundheitssysteme verfügt, halten sich solche Phänomene noch in Grenzen: Niemand, so lässt sich wohl mit Fug und Recht behaupten, muss auf die notwendige Behandlung einer gravierenden Krankheit verzichten. Dennoch mehren sich die Anzeichen für Qualitätseinbußen aus Gründen relativer Mittelknappheit in Bereichen der medizinischen Versorgung, aber auch in der ambulanten wie der stationären Pflege. Stichworte wie Wartelisten, Verzicht auf die Verschreibung für notwendig gehaltener Medikamente, Reduktion von Therapien zum Beispiel in der Rehabilitationsmedizin sowie nur noch „zweitbeste“ Medikamente illustrieren dies. Intensive Diskussionen über den Umfang des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind ein weiteres Indiz dieser Entwicklung. Dies macht es unabweisbar, vorausschauend die Grenzen einer solidarischen Finanzierung von Gesundheitsleistungen zu diskutieren.

Anders als es auf den ersten Blick erscheinen könnte, bedarf die Erörterung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens nicht nur des medizinischen und ökonomischen Sachverstands, sondern auch der rechtlichen und ethischen Reflexion. Wenn es nicht mehr möglich sein sollte, ein umfassendes medizini- sches Versorgungssystem zu finanzieren, in dem jeder Bürger1 jedwede medizinisch sinnvolle Leistung in Anspruch nehmen kann, muss über legitime Ansprüche und faire Verteilung, also letztlich über soziale Gerechtigkeit in Fragen der Gesundheitsversorgung diskutiert werden. Es geht um das Ausmaß moralisch gebotener und grundrechtlich zugesicherter Ansprüche.

Bei Mittelknappheiten wird oft versucht, diesen mit dem Instrument der Effizienzsteigerung zu begegnen. Für den Bereich der Medizin hat die Gesundheitsökonomie international Standards der Kosten-Nutzen-Bewertung entwickelt, die nicht unumstritten sind. In Deutschland ist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) seit 2007 per Gesetz beauftragt, auf der Grundlage international aner- kannter Standards Kosten-Nutzen-Bewertungen zu erstellen. Diese sollen dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), der für die Bestimmung des Umfangs der Leistungen in der GKV verantwortlich ist, als Empfehlungen dienen. Ob und wie derartige Bewertungen vorgenommen und gesundheitspolitisch umgesetzt werden sollten, ist aber keine wertfreie wirtschaftswissenschaftliche Entscheidung, sondern hat bedeutsame rechtliche und ethische Implikationen, insbesondere weil damit auch die Beschränkung medizinisch notwendiger Leistungen einhergehen kann. Die Bewertungen sind ökonomisch angelegt, in ihren Kalkülen und Modellen aber weit davon entfernt, politisch oder ethisch neutral zu sein. Ihre Umsetzung wirft weitreichende Fragen der Gerechtigkeit auf, die es zu bedenken gilt.

Anlass der Stellungnahme sind, über die drohende Mittelknappheit hinaus, konkrete Defizite in der aktuellen öffentlichen Debatte, insbesondere die Zurückhaltung der Politik, das Rationierungsthema als zumindest langfristig ernst zu nehmendes Thema anzuerkennen. Der Deutsche Ethikrat konzentriert sich mit der hier vorgelegten Stellungnahme auf die normativen Probleme von Nutzen-, Kosten- und Kosten-Nutzen-Bewertungen und will damit anlässlich einer aktuellen gesetzgeberischen Debatte dazu beitragen, die schwierigen und unumgänglichen Fragen medizinischer Verteilungsgerechtigkeit am Beispiel der ethisch umstrittenen Funktion von gesundheitsökonomischen Bewertungsmethoden in den Blick von Politik und Öffentlichkeit zu bringen. Mit dieser Fokussierung verzichtet der Deutsche Ethikrat an dieser Stelle darauf, andere relevante Problembereiche der solidarischen Finanzierung der Gesundheitsversorgung aufzugreifen, die zweifellos ebenfalls von großer Bedeutung sind.

Innovative Arzneimittel sind erfahrungsgemäß sehr teuer. Deshalb richtet sich der Blick auch in der internationalen Diskussion vor allem darauf, welches Einsparpotenzial durch wel- che Mechanismen an dieser Stelle möglich ist. Ein Instrument stellt die Bewertung des Nutzens und des Kosten-Nutzen-Verhältnisses von Arzneimitteln dar. Auf den ersten Blick ist es in der Tat höchst plausibel, Arzneimittel, die nur einen geringen Zusatznutzen oder jedenfalls einen im Verhältnis zu den Kosten zu geringen Zusatznutzen aufweisen, nicht im solidarisch finanzierten Gesundheitssystem zur Verfügung zu stellen; zumindest liegt es nahe, ihren Preis auf eine „angemessene“ Höhe zu begrenzen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass eine Nutzen- und auch eine Kosten-Nutzen-Bewertung von Arzneimitteln grundlegende ethische Fragen aufwerfen. Diese nicht auf den ersten Blick sichtbaren Probleme aufzude- cken, weil sie zugleich auch andere Maßnahmen der Kostendämpfung im Gesundheitswesen betreffen, sieht der Deutsche Ethikrat als dringend notwendig an. Die Fokussierung der Stellungnahme auf die Bewertung von Nutzen und Kosten von Arzneimitteln im solidarisch finanzierten Gesundheitssystem erfolgt damit paradigmatisch für ein grundlegendes Problem, das sich zum einen auf die ethischen und rechtlichen Implikationen der verwendeten Methoden für die Bewertung von Nutzen und Kosten bezieht und zum anderen auf die daran anknüpfenden gerechtigkeitsrelevanten Verteilungsfragen unter Knappheitsbedingungen.

Diese unbequeme Thematik offen zu diskutieren, ist, so die Auffassung des Rates, allemal besser, als verdeckte und damit intransparente Leistungsbegrenzungen auf unterschiedlichen Ebenen des Gesundheitssystems zu akzeptieren. Und wenn denn eine Institution mit der Festlegung des Leistungsumfangs beauftragt wird, so sollten die bedeutsamen sozialethischen Implikationen der dazu verwendeten Methoden dieses Auftrags transparent sein. Dabei sollte insbesondere die Frage geklärt werden, inwieweit ökonomisches Denken in seiner Ausrichtung auf maximale Wertproduktion mit den individualrechtlichen Grundlagen unseres Rechtssystems und der öffentlichen Gesundheitsversorgung kompatibel ist.
1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter.

12. APRIL 2011, S-BAHNHOF FRIEDRICHSTRASSE, BERLIN

WER: F, Ende zwanzig
WAS: xx, xx (Ein Buch darüber, mit sich selbst klarzukommen ...)
WO: S-Bahnhof Friedrichstraße, Berlin

VON WANN: GR, xx
VON WEM: GR, xx




















WAS SAGT DER VERLAG:
xx

Dienstag, 3. Mai 2011

12. APRIL 2011, S-BAHNHOF FRIEDRICHSTRASSE, BERLIN

WER: F, Ende dreißig
WAS: Volker Kutscher; Der nasse Fisch
WO: S-Bahnhof Friedrichstraße, Berlin

VON WANN: D, 27. August 2007; D, 25. August 2008
VON WEM: D, Kiepenheuer & Witsch


WAS SAGT DER VERLAG:
Der Tanz auf dem Vulkan: Volker Kutscher lässt in einem meisterhaften Kriminalroman das Berlin des Jahres 1929 gegenwärtig werden.
Gereon Rath, neu in Berlin und abgestellt bei der Sitte, erlebt eine Weltstadt im Rausch und voller sozialer und politischer Spannungen. Nach dem Fund einer unidentifizierten Leiche schaltet sich der junge ehrgeizige Kommissar ungefragt in die stagnierenden Ermittlungen der Mordkommission ein – und stößt in ein Wespennest.
Mit diesem Großstadtroman beginnt eine sensationelle Serie, in der Kutscher den Kriminalkommissar Rath durch das Berlin der späten 20er- und frühen 30er-Jahre und mitten in die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der Zeit schickt. Dem Leser stockt der Atem, wenn er erste Anzeichen für das Erstarken des Nationalsozialismus bemerkt, die von den Romanhelden noch als harmlos abgetan werden. Und er fiebert mit dem jungen Ermittler, der in Köln aufwuchs, dort seine Karriere bei der Polizei begann und nach einem tödlichen Schuss die Stadt verlassen und in Berlin bei der Sitte neu anfangen muss. Fasziniert von der vibrierenden Atmosphäre der amerikanischsten Stadt Europas, entnervt von den Razzien in Nachtclubs und Bordellen, nutzt Rath die erste sich bietende Gelegenheit, um wieder als Mordermittler tätig zu werden.
Ein Toter ohne Identität, der Spuren bestialischer Folterung trägt, gibt der Mordkommission Rätsel auf. Rath entdeckt eine Verbindung zu einem Kreis oppositioneller Exilrussen, die mit geschmuggeltem Gold Waffen kaufen wollen, um einen Putsch vorzubereiten. Auch andere sind hinter dem Gold und den Waffen her. Rath bekommt es mit Paramilitärs und dem organisierten Verbrechen zu tun. Er verliebt sich in Charly, Stenotypistin in der Mordkommission, und missbraucht ihr Insiderwissen für seine einsamen Ermittlungen. Dabei verstrickt er sich immer weiter in den Fall und macht sich schließlich selbst verdächtig.

Volker Kutscher erzählt von einem einsamen und zu allem entschlossenen Kommissar und liefert das brillante Porträt einer Metropole, die in ihrer Rastlosigkeit, Buntheit und Vergnügungssucht erstaunlich modern und gegenwärtig wirkt – und deren Schicksal vorgezeichnet ist.

12. APRIL 2011, POST, S-BAHNHOF FRIEDRICHSTRASSE, BERLIN

WER: F, Anfang sechzig
WAS: Anonymous, A woman in Berlin (Eine Frau in Berlin: Tagebuchaufzeichnungen vom 20. April bis 22. Juni 1945)
WO: Post, S-Bahnhof Friedrichstraße, Berlin

VON WANN: D, 2003; UK, New edition (6. April 2006)
VON WEM: D, Eichborn; UK, Little, Brown Book Group





















WAS SAGT DER VERLAG:
Eichborn
Wer erfahren will, wie es wirklich war, wird sich an die Frauen halten müssen. Denn die Männer haben sich in den Ruinen als »das schwächere Geschlecht« gezeigt. So sieht es die Autorin des 221. Bands der ANDEREN BIBLIOTHEK, die das Ende des Krieges in Berlin erlebt hat. Es war der Wunsch der Verfasserin, daß ihr Name ungenannt bleibt. Schon aus diesem Grund verbieten sich Spekulationen über ihre Identität.

Little, Brown Book Group
Between April 20th and June 22nd of 1945 the anonymous author of A Woman in Berlin wrote about life within the falling city as it was sacked by the Russian Army. Fending off the boredom and deprivation of hiding, the author records her experiences, observations and meditations in this stark and vivid diary. Accounts of the bombing, the rapes, the rationing of food and the overwhelming terror of death are rendered in the dispassionate, though determinedly optimistic prose of a woman fighting for survival amidst the horror and inhumanity of war.
This diary was first published in America in 1954 in an English translation and in Britain in 1955. A German language edition was published five years later in Geneva and was met with tremendous controversy. In 2003, over forty years later, it was republished in Germany to critical acclaim - and more controversy. This diary has been unavailable since the 1960s and is now newly translated into English. A Woman in Berlin is an astonishing and deeply affecting account.